Madeira #3

Am dritten Tag stand Funchal auf dem Plan. Abgestellt haben wir das Auto im Westen der Stadt in der Nähe des Hotelviertels in einem Parkhaus am Wasser, was auch preistechnisch echt okay war. Von dort aus sind wir dann die Avenida Arriaga entlang, vorbei am „The Ritz“, wo man mir den weltbesten Kaffee empfahl, den ich aber nicht ausprobierte, bis zur Kathedrale Sé und später zum Rathaus sowie zum Jesuitenkolleg am Praça do Município mit einen schwarz-weiß gepflasterten Steinen.

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Eines meiner Funchal-Highlights waren die Markthallen (Mercado dos Lavradores) in der Altstadt mit ihrem bunten Treiben. Dort konnte man allerhand Obst und Gemüse, Fisch und auch Blumen kaufen. Gekauft haben wir einige kandierte Früchte, nachdem uns touristenmäßig dies und das zum Probieren in die Hand gedrückt wurden. War aber wirklich lecker.

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Danach ging es weiter durch die Altstadt, durch die schmalen kleinen Gassen mit Häusern, die teils nett bemalt und dekoriert waren, teils aber auch sehr heruntergekommen. Unser Reiseführer verriet, dass portugiesische Künstler, die alten, vor dem Verfall bedrohten Häuser attraktiver gestalten wollten. Heute ist die Rua de Santa Maria ein vielbesuchtes Ziel. Geht man bis zur Küste, erreicht man die Marienkirche, eine der Festungsanlagen Funchals (nicht auf den Fotos) sowie die Kapelle Corpo Santo.

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Nach dem Spaziergang durch Funchals Altstadt fuhren wir mit der Seilbahn nach Monte und besuchten nach der täglichen Bananenpause die Wallfahrtskirche Nossa Senhora do Monte. Von dort starten auch die bekannten Korbschlittenfahrten. Früher waren die Korbschlitten ein wichtiges Verkehrsmittel, heute sind sie Touristenattraktion.
Zurück ging es wieder mit der Seilbahn und an der Uferpromenande zum Auto.

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Den Sonnenuntergang verbrachten wir am Ponta do Garajau, unweit von unserem Hotel. Neben einem netten Blick auf Funchal gab es dort eine Christusstatue (Cristo Rei), ein bisschen wie in Rio de Janeiro, mit segnenden Armen zum Meer.

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Madeira #2

Der Tag begann in Câmara de Lobos, dem Ort, in dem Bananenstauden hinter Stacheldraht wachsen. (Zu recht. Sonst hätte ich welche klauen müssen, denn ich habe mich doch arg in madeirianische Bananen verliebt.)
Câmara de Lobos ist ein kleines Fischerdorf, in dessen Bucht bunte, kleine traditionelle Fischerboote liegen. Laut Reiseführer sind allerdings die letzten Tage der Fischerboote gezählt. Ohne moderne Technik können die Fischer nämlich nicht aufs offene Meer hinaus fahren und müssen in Küstennähe fischen. Die ist aber stark überfischt, weswegen es sich kaum noch lohnt.
Winston Churchill mochte Câmara de Lobos sehr gern und hat das bunte Fischerdorf von seinem bekannten Aussichtsplatz an der Ortseinfahrt sogar gemalt.

Sehr komisch fand ich, dass allmählich die Weihnachtsdeko an Ort und Stelle gebracht wurde. Lampen wurden aufgehangen, Weihnachtsbäume wurden aufgestellt, Weihnachtsmänner mit dicken Bäuchen standen im Hotel herum. Und das bei teilweise strahlendem Sonnenschein und Palmen. Hier habe ich besonders gemerkt, dass Weihnachtsstimmung im Süden nicht funktioniert. Auch wenn es auf der Insel ziemlich coole Piratenschiffe gibt, muss Weihnachten im Norden gefeiert werden.

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Zweiter Stopp war beim Cabo Girão (Kap der Umkehr), was gleichzeitig die höchste Steilklippe der EU ist. Auf dem Weg dorthin gibt es eine Seilbahn, die hinunter zur Faja führt, wo Bauern ihre Felder angelegt haben. Sogenannte Fajas sind flache Küstenstreifen, die durch herabrutschendes Erdreich entstanden sind und wegen ihres vulkanischen Bodens sehr fruchtbar sind. Früher waren die Fajas größtenteils nur über den Seeweg erreichbar. Heute gibt es die Seilbahnen, mit denen auch Touristen in die Tiefe fahren können.
Auf dem höchsten Punkt des Cabo Girãos gibt es eine Aussichtsplattform, die gleichzeitig eine Touristenattraktion ist, da man durch eine Glasscheibe hinterschauen kann.

Als nächstes besuchten wir den Ort Ponta do Sol. Dort haben wir nach einem Spaziergang im Ort und einem Mittagessen im Strandcafé gezwungenermaßen ein nettes kleines „Souvenir“ „gekauft“. (Strafzettel bezahlt man auf Madeira übrigens ganz bequem mit einem Code und per Kreditkarte im Internet.)

Weiter ging es nach Jardim do Mar, einem kleinen Fischerdorf, in dem früher auch Zuckerrohr angebaut wurde. Östlich des Ortes stehen die Überbleibsel einer Zuckermühle. Der Ortskern kann nicht mit dem Auto erreicht werden, da die Gassen schlichtweg zu schmal für Autos sind. Das Auto stellt man also auf einem Parkplatz davor ab.
Wie so häufig auf Madeira begegneten uns auch in Jardim do Mar einige Katzen, die sich vor meine Kameralinse schlichen.

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Den frühen Abend inklusive Sonnenuntergang verbrachten wir am Farol (Leuchtturm) von Ponta do Pargo, was für nettes Licht sorgte. Die Sonne geht im November auf Madeira übrigens etwas nach 18 Uhr unter. Ponta do Pargo liegt im westlichen Zipfel der Insel.

Madeira #1

Man nehme 7 Tage Madeira, einen Mietwagen, einen Reiseführer, eine Kamera, ein geocaching-geeignetes Smartphone und Lust eine Insel zu entdecken:

Erstes Ziel war der Ort Camacha, nachdem wir uns in einem örtlichen Supermarkt mit Proviant und Wasser ausgestattet hatten. Camacha ist das Zentrum der Korbflechterei und dort gibt es einen Laden sowie einen Ausstellungsraum, wo man die verschiedensten Arbeiten kaufen und bestaunen kann. Im Untergeschoss gibt es sogar eine Schauwerkstatt, wo man einigen Korbflechtern bei der Arbeit zuschauen kann.

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Weiter ging es über Madeiras östliches Hinterland zu unserem Hauptziel des ersten Tages: Ponta de São Lourenço. Laut Reiseführer ist der Osten der Insel „Madeiras Obstgarten“ und mir sind sofort die vielen Bananenstauden aufgefallen, die es aber auch auf der gesamten Insel gibt. Schon auf diesen paar Kilometern konnten wir einen ersten guten Eindruck vom Gekurve auf Madeira bekommen. Mehr dazu aber später in einem extra Beitrag.

Ponta de São Lourenço ist ein Naturschutzgebiet und liegt auf der 20 km langen östlichen Landzunge Madeiras. Es gibt dort einen Wanderweg, der auch recht beliebt ist. Zumindest war der Parkplatz voll und man war in der weiten, kargen Landschaft selten allein.
Mich persönlich hat die Wanderung dort ziemlich beeindruckt und sie war von Anfang an eines meiner Must-See’s auf der Insel. Ich mag das, dieses weite „Nichts“. Es hat mich ein bisschen an Skandinavien erinnert.

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Ein weiteres Highlight neben der Landschaft, waren die vielen Eidechsen, die zwischen den Steinbänken umher wuselten. Das ist wirklich nichts für Menschen mit Angst vor Krabbelgetier, denn einige Male hatte Herr Gemüse-Keks plötzlich eine Eidechse auf dem Schoß.

Auf einer der Bänke muss wohl ein Wanderer einige Stücke Apfel zurückgelassen haben. Dort tummelte sich eine ganze Schar Eidechsen, die genüsslich den Apfel verspeisten. Und eigentlich fehlt noch ein Behind-the-Scenes-Foto, denn natürlich war ich nicht die einzige Touristin, die mit Spiegelreflexkamera auf dem Boden hockte, um das perfekte Eidechsen-Foto im Kasten zu haben. Ich bin jedenfalls super stolz auf mich, dass ich es geschafft habe, mich am Ende auf nur z w e i Fotos zu beschränken.

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Zurück ging es an der Küste mit Stopps in den Städten Caniçal, Machico und Santa Cruz am Abend.

Einen ersten Blick auf Caniçal hatten wir bereits auf dem Weg nach Ponta de São Lourenço (Foto mit dem roten Auto). Bevor Portugal das Washingtoner Artenschutzübereinkommen unterzeichnet hatte, gab es in Caniçal eine Walfangstation. Heute gibt es dort ein Walmuseum, was wir allerdings nur zum Geocachen besucht haben, und dösende Katzen in waghalsigen Positionen.

Machico ist Madeiras älteste Stadt. In Machico gibt es am westlichen Ufer eine kleine Kapelle, die wir beinahe übersehen hätten. Neben einer gelben Festungsanlage (Fortaleza do Amparo) liegt im Zentrum eine Platanenallee, die bei Sonnenschein wahrscheinlich recht hübsch anzusehen ist.

Da wir am späten Nachmittag in Santa Cruz ankamen, konnten wir nur noch zusehen wie die Verkäufer ihre Sachen in der Markthalle (Mercado Municipal) zusammen packten. Aber ein Spaziergang an der Promenade, die von Palmen umgeben ist, war auch ganz nett. Wann sucht man schon mal einen Geocache in Palmen.

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