Man nehme 7 Tage Madeira, einen Mietwagen, einen Reiseführer, eine Kamera, ein geocaching-geeignetes Smartphone und Lust eine Insel zu entdecken:
Erstes Ziel war der Ort Camacha, nachdem wir uns in einem örtlichen Supermarkt mit Proviant und Wasser ausgestattet hatten. Camacha ist das Zentrum der Korbflechterei und dort gibt es einen Laden sowie einen Ausstellungsraum, wo man die verschiedensten Arbeiten kaufen und bestaunen kann. Im Untergeschoss gibt es sogar eine Schauwerkstatt, wo man einigen Korbflechtern bei der Arbeit zuschauen kann.
Weiter ging es über Madeiras östliches Hinterland zu unserem Hauptziel des ersten Tages: Ponta de São Lourenço. Laut Reiseführer ist der Osten der Insel „Madeiras Obstgarten“ und mir sind sofort die vielen Bananenstauden aufgefallen, die es aber auch auf der gesamten Insel gibt. Schon auf diesen paar Kilometern konnten wir einen ersten guten Eindruck vom Gekurve auf Madeira bekommen. Mehr dazu aber später in einem extra Beitrag.
Ponta de São Lourenço ist ein Naturschutzgebiet und liegt auf der 20 km langen östlichen Landzunge Madeiras. Es gibt dort einen Wanderweg, der auch recht beliebt ist. Zumindest war der Parkplatz voll und man war in der weiten, kargen Landschaft selten allein.
Mich persönlich hat die Wanderung dort ziemlich beeindruckt und sie war von Anfang an eines meiner Must-See’s auf der Insel. Ich mag das, dieses weite „Nichts“. Es hat mich ein bisschen an Skandinavien erinnert.
Ein weiteres Highlight neben der Landschaft, waren die vielen Eidechsen, die zwischen den Steinbänken umher wuselten. Das ist wirklich nichts für Menschen mit Angst vor Krabbelgetier, denn einige Male hatte Herr Gemüse-Keks plötzlich eine Eidechse auf dem Schoß.
Auf einer der Bänke muss wohl ein Wanderer einige Stücke Apfel zurückgelassen haben. Dort tummelte sich eine ganze Schar Eidechsen, die genüsslich den Apfel verspeisten. Und eigentlich fehlt noch ein Behind-the-Scenes-Foto, denn natürlich war ich nicht die einzige Touristin, die mit Spiegelreflexkamera auf dem Boden hockte, um das perfekte Eidechsen-Foto im Kasten zu haben. Ich bin jedenfalls super stolz auf mich, dass ich es geschafft habe, mich am Ende auf nur z w e i Fotos zu beschränken.
Zurück ging es an der Küste mit Stopps in den Städten Caniçal, Machico und Santa Cruz am Abend.
Einen ersten Blick auf Caniçal hatten wir bereits auf dem Weg nach Ponta de São Lourenço (Foto mit dem roten Auto). Bevor Portugal das Washingtoner Artenschutzübereinkommen unterzeichnet hatte, gab es in Caniçal eine Walfangstation. Heute gibt es dort ein Walmuseum, was wir allerdings nur zum Geocachen besucht haben, und dösende Katzen in waghalsigen Positionen.
Machico ist Madeiras älteste Stadt. In Machico gibt es am westlichen Ufer eine kleine Kapelle, die wir beinahe übersehen hätten. Neben einer gelben Festungsanlage (Fortaleza do Amparo) liegt im Zentrum eine Platanenallee, die bei Sonnenschein wahrscheinlich recht hübsch anzusehen ist.
Da wir am späten Nachmittag in Santa Cruz ankamen, konnten wir nur noch zusehen wie die Verkäufer ihre Sachen in der Markthalle (Mercado Municipal) zusammen packten. Aber ein Spaziergang an der Promenade, die von Palmen umgeben ist, war auch ganz nett. Wann sucht man schon mal einen Geocache in Palmen.